Mit Aurora geht die Sonne auf

 

Unter dieser Überschrift erschien am 07.04.2007 in der Leipziger Volkszeitung der folgende Bericht von Ines Christ über die erfolgreiche Teilnahme "unserer Banker" beim bundesweiten Bankenplanspiel, ergänzt durch ein Foto von Hendrik Schmidt.


Eine Million ist gar nicht so viel Geld. Zumindest, wenn man sie nur von einem Konto auf ein anderes verschiebt. Diese Erfahrung machten jetzt auch sechs Schüler der Johannes-Kepler-Schule, die als eines von 720 Teams am Wettbewerb des Bundesverbandes deutscher Banken teilgenommen haben.

Als "Schulbanker" führten Max Ludewig, Alexander Gierlicki, Robert Pagels, Max Weißbach, Sven Altenburger und Lucas Moran in den vergangenen Monaten eine eigene Bank mit allen Aufgaben eines Vorstands.

"Wir haben im Sommer mit dem Spiel angefangen. Natürlich mussten wir uns erst mal mit dem Thema vertraut machen, schließlich kannten wir uns mit den Aufgaben einer Bank nicht so sehr aus", erinnert sich Teamchef Robert. Max Ludewig fügt hinzu: "Es ging für uns darum, alle Entscheidungen selbst zu treffen und dabei den größtmöglichen Geschäftserfolg zu erzielen."

Inzwischen sind die sechs Schüler richtige Experten, was Aktien, Dispokredite und Bilanzgewinne angeht. In ihrer Freizeit haben sie in der Vorrunde sechs fiktive Geschäftsjahre ihrer Bank durchgespielt. Dabei war jeder für ein bestimmtes Aufgabengebiet, zum Beispiel die Zinsen oder die Marktanalyse, verantwortlich. Die Rahmenbedingungen wurden allen Teilnehmern verbindlich vorgegeben, dennoch wussten sie nicht, wie gut sie im Vergleich zu den anderen Banken dastehen. "Am Ende waren wir doch sehr überrascht, dass wir es bis ins Finale geschafft haben. Außerdem waren wir gespannt, wie ernsthaft die anderen Gruppen am Wettbewerb beteiligt waren", erzählt Robert.

Im Gegensatz zu vielen anderen Schulen, wo das Bankenplanspiel ein Teil des Unterrichts ist, haben sich die sechs Jungs selbst die wirtschaftlichen Grundlagen für das Spiel angeeignet und in ihrer Freizeit umgesetzt. Unterstützt wurden sie dabei von ihrer Gemeinschaftskunde-Lehrerin Cornelia Ober. "Ich habe Hinweise gegeben und konnte mir anschauen, welche Entscheidungen die sechs getroffen haben, aber eingegriffen habe ich nicht", sagt sie.

Neben der Johannes-Kepler-Schule haben es 19 weitere Teams ins Finale geschafft. Dort ging es für alle wieder ganz von vorn los, doch dieses Mal war der Zeitdruck erheblich höher. "Unsere Strategie sah so aus, dass wir uns auf Firmenkunden spezialisiert haben. Natürlich mussten wir vor allem auf die Konjunktur schauen", sagt Robert. Doch die Banker der Aurora Financials hatten Pech, denn im Finale kam es zu einer fiktiven Konjunkturrezession, was eine völlig neue Strategie erforderte. "Das war ziemlich schwer, aber wir haben es dann doch ziemlich gut hinbekommen ", meint Max Weißbach. Im Finale ging es jedoch nicht nur darum, möglichst viele Rücklagen zu bilden. Für die eigene Bank musste ein Werbeplakat mit einem kreativen Slogan entwickelt werden. "Wir hatten uns zwei verschiedene überlegt, die beim Publikum auch sehr gut angekommen sind, doch die Jury konnten wir leider nicht überzeugen", bedauern die Teammitglieder. Der Spruch "Aurora Financials - Mit uns geht die Sonne auf" sei auf jeden Fall der bessere gewesen.

Am Ende schafften es die sechs Gymnasiasten auf einen hervorragenden zwölften Platz. Gewonnen haben sie neben Urkunden, Taschen und T-Shirts vor allem Erfahrung. Das beflügelt einige von ihnen, sich auch ihren späteren Beruf in der Wirtschaft zu suchen. "Dass ich studieren will, wusste ich ja schon. Aber unser Erfolg hat den Ausschlag dafür gegeben, dass ich mich für Wirtschaftsmathematik entschieden habe", meint Alexander. Und auch Max Weißbach kann sich vorstellen, in Zukunft bei einer Bank zu arbeiten: "Vielleicht kann man irgendwann mal da anknüpfen, wo wir im Finale gelandet sind."


© Johannes-Kepler-Gymnasium Leipzig